Life & Mental Coaching, Reiki, Aroma

Eisbaden als Leidenschaft

 

 

Für viele Menschen ist das Thema Eisbaden etwas, was Sie nicht nachvollziehen können. Mir ging es vor einigen Jahren noch ganz genauso. Ich konnte absolut nicht verstehen, wie Menschen freiwillig ins Wasser steigen, zumal wenn das Wasser nur um die 0 Grad Celsius hat.  Ich mag kälte im allgemeinen nicht so gern. Wenn die Sonne scheint und es 30 Grad aufwärts sind, dazu dann noch 85% Luftfeuchtigkeit, dann fange ich an mich so richtig wohl zu fühlen. Umso öfter habe ich mich gefragt, warum Menschen in die Kälte gehen und das auch noch freiwillig. Aber auch wenn ich es nicht verstehen konnte, dann fand ich dieses Thema trotzdem auch schon immer irgendwie faszinierend wenn ich ehrlich bin. Aus diesem Grund möchte ich Euch heute ein bisschen mehr darüber erzählen, wie ich zum Eisbaden gekommen bin.

Meine Leidenschaft fürs Eisbaden

Erste Berührungen mit dem Eisbaden

Als Kind hat mir kaltes Wasser nichts ausgemacht. Ich bin ganz ohne darüber nachzudenken auch im Winter schwimmen gegangen. Beispielsweise im See oder auch im Pool von einem Nachbarn auf dem Campingplatz. Aber je älter ich wurde, desto empfindlicher wurde ich der Kälte gegenüber. Dann, Ende 2018 hat mich ein ehemaliger Freund auf das Eisbaden aufmerksam gemacht. Er ging zu diesem Zeitpunkt eisbaden, weil es Ihm gegen seine Rheumaschübe geholfen hat. Und nicht nur das. Vorher hat er auch immer noch Wimhof praktiziert. Auch bekannt als der Iceman. Weil es mich interessiert hat, habe die Atemtechnik einige Male ausprobiert, konnte dem aber zu dem Zeitpunkt noch nicht so viel abgewinnen. Ich fand es zwar super interessant, aber irgendwie hatte ich noch keinen Zugang dazu. Allerdings habe ich es im Winter trotzdem einige Male gewagt zusammen mit Ihm in das kalte Wasser zu steigen. Anfänglich habe ich gedacht, ich bekomme einen Herzinfakt.  Aber die warme Dusche danach hat mich immer wieder gerettet. Dann fiel auch noch die warme Dusche weg und mein Körper durfte sich ganz von allein aufwärmen. Das hat mir so gar nicht gepasst. Trotzdem hat es mich irgendwie gereizt es weiterhin zu versuchen.

Weltreise und neue Perspektiven

2019 bin ich dann für sechs Monate auf Weltreise gegangen. Dazu werde ich in einem anderen Blog Artikel irgendwann einmal mehr erzählen. Ich hatte einige Male nur kaltes Wasser zum duschen oder beim wandern in den Anden gab es nur Eiswasser zum waschen. Ich war im Winter dort, was allerdings von mir ich nicht wirklich so geplant war. Aber wie hat meine Mom immer so schön gesagt: Unverhofft kommt oft! Da konnte ich dem kalten Wasser auf einmal immer mehr abgewinnen. Irgendwann bin ich auf Bali in Ubut gelandet und habe mich nach meiner Yogalehrerausbildung dort auch tättowieren lassen. Wahrscheinlich fragt Ihr Euch, was das Ganze mit dem Eisbaden zutun hat. Für mich tatsächlich eine ganze Menge. Kurzum, ich habe mich im Karma House tättowieren lassen, weil ich erstens gehört hatte, dass es das beste Studio in Ubut sein sollte und zweitens, weil es vor dem tättowieren ein Retual gab auf welches ich sehr gespannt war.  Das Retual bestand aus einer schönen Zeremonie und einer Wim Hof Atmung, die über Kopfhörer angeleitet wurde. Das Ganze fand in einem schönen kleinen Raum statt, so dass ich mich komplett darauf einlassen konnte. Alles hat nach Räucherstäbchen gerochen und ich habe mich so wohl gefühlt. Also konnte ich mich ganz auf die die geguidete Atmung konzentrieren und mich einfach fallen lassen. Kurz gesagt, ich konnte einfach da sein. Mein ganzer Körper hat gekribbelt und ich war ziemlich benebelt als ich mit der Atmung fertig war. Trotzdem hat diese Atmung so unglaublich gut getan, so dass ich mich von da an immer mal wieder damit auseinandergsetzt habe. Das tättowieren habe ich danach so gut wie gar nicht gespürt, obwohl die Stelle als Schmerzhaft gilt. Allerdigns weiß ich bis heute nicht, ob das an der Atmung gelegen hat oder weil ich einfach tiefenentspannt war.

 

Und dann kam Moritz

Wim Hof und auch das Eisbaden haben sich Stück für Stück immer mehr einen Weg in mein Leben gebahnt. Demzufolge habe ich es immer mal wieder praktiziert, aber nicht wirklich regelmäßig. Dann kam 2021 mein heutiger Freund Moritz in mein Leben. Ich habe Ihm von Wim Hof erzählt und auch vom Eisbaden. Und ehe ich mich versah, hat er es zusammen mit mir ausprobiert. Die ersten zaghaften Versuche gab es hierzu in der Ostsee im März 2022 als wir in Vejers Strand ( Dänemark ) gecampt haben. Ein großartiger Campingplatz! Allerdigs haben wir danach sehr lange unter der heissen Dusche gestanden. Allerdings war ich von dem Zeitpunkt an war ich nicht mehr allein mit der Idee im Eiswasser zu baden. Moritz war auch total angefixt von der Atmung und dem Eisbaden. Danach waren dann öfter im Meridian Spa in Wandsbek, weil es dort ein Kältebecken gibt und haben angefangen zu trainieren immer etwas länger in der Kälte auszuharren. Das Becken hat zwar nur um die 10 Grad, demnach passierte mit unseren Körpern noch nicht so viel, aber wir waren fleißig und irgendwann konnten wir ohne Probleme 15 Minuten ausharren ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.  Folglich haben wir uns immer weiter in die Materie eingelesen. Wofür ist Eisbaden gut und wie macht man es dann auch noch richtig.

 

Warum Eisbaden ? Die unglaublichen Vorteile

Warum Eisbaden? Es gibt viele Vorteile die das Eisbaden mit sich bringt.

  • fördert die Mentale Stärke
  • Booster für das Immunsystem
  • kann den Blutdruck und den Ruhepuls senken
  • Kurzfristig erhöht Eisbaden den Stoffwechsel, da er Kalorien verbrennen muss um die Körpertemteratur zu halten.
  • Die anti-entzündliche Wirkung wirkt sich auch auf die Regeneration nach dem Sport aus. Förderung der Muskelregeneration
  • Eisbaden macht Stressresistenter
  • Eisbaden lindert Muskelkater, weil sich die Blutgefäße im Eiskalten Wasser zusammenziehen und sie sich beim herauskommen wieder weiten

Abgesehen davon reagiert unser Körper auf extrem niedrige Temperaturen, indem er wertvolle Stoffe wie Adrenalin, Endorphine sowie entzündungshemmende Kortikoide ausschüttet. Demzufolge macht Eisbaden also auch noch glücklich!  Zusammenfassend kann man also sagen, das Eisbaden einfach großartig für körperliche-und geistige Gesundheit ist.

 

Eisbaden als neuer Lebensstil

Ende 2022 waren wir dann mit Freunden in der Bretterhude in Heiligenhafen. Während sich die anderen in der Sauna geaalt haben, haben wir vorher erstmal die Ostsee aufgesucht. Je öfter wir das Eisbaden ausprobiert haben, umso mehr hat es und immer wieder in die Kälte gezogen.  Zwischen Weihnachten und Neujahr 2022 sind wir dann nach Kolberg Polen gefahren. Wir waren fast jeden Tag in der Ostsee und anschließend in der Sauna. Da haben wir das erste Mal den Horse stance von Wim Hof ausprobiert. Beim Horse stance geht man in die Hocke, während die Beine weit über Hüftbreit auseinander stehen. Dann bewegt man die Arme von rechts nach links und wieder von links nach rechts, so dass der Körper sich durch die Bewegung wieder aufwärmt. Unser Ziel war es: Erst 2 Minuten ins Wasser zu gehen, dann raus und abtrocknen, danach dann den Horse stance machen, so lange bis der Körper wieder warm ist. Dann das gleiche nochmal. 2 Minuten ins Wasser, wieder den Horse stance und ein drittes Mal ins Wasser. Ungeachtet der ganzen Augenzeugen und den ungläubigen Blicken diverser Zuschauer, haben wir es auch tatsächlich geschafft. Mitten im Winter, im Bikini am Strand zu stehen während alle anderen mit dicker Jacke, Schal und Mütze einen Spaziergang am Strand machen, war eine echte Herausforderung. Wobei wir so mit uns beschäftigt waren in dem Moment, so dass es uns kaum aufgefallen ist. Allerdings glaube ich, dass wir jetzt auf einigen Familienfotos zu sehen sind. Das war für Moritz und mich die erste richtige Herausforderung mit Kälte. Und ich glaube, dass wir auch da erst angefangen haben richtig zu verstehen, was das Eisbaden vor allem mit der Stärkung des Mindsets macht. Demzufolge war das Gefühl danach einfach überwältigend!  So viele freigesetzte Endorphine die raus wollten. Das Eisbaden und auch die Wim Hof Atmung wurden danach immer mehr Teil unseres Lebens.

 

Eine Tiefkühltruhe mit Wasser im Keller

Dann im März 2023 hat Moritz tatsächlich an einer Wim Hof Reise teilgenommen und ist mit Daniel Ruppert als Trainer, zusammen mit einigen anderen auf die Schneekoppe in Polen gewandert. Und zwar nur in Badehose und Stiefeln. Danach war Moritz so angefixt, so dass wir uns eine Tiefkühltruhe in den Keller gestellt haben. Vielmehr eine Badertuhe. Die Truhe ist isoliert und mit Badewannenlack gestrichen, so dass das Wasser die ganze Zeit drin bleiben kann. Damit wir das Wasser nicht alle frei Wochen wechseln müssen, haben wir eine viertel Chlor Tablette im Wasser. Seitdem wir die Truhe haben, gehen wir regelmäßig in unser eigenes Eisbad und dafür sind wir wirklich sehr dankbar. Das Wasser hat bei uns so um die 0 Grad. Allerdings wird alles was unter 16 Grad ist bereits als Eisbaden bezeignet.

Fazit

Warum Eisbaden für mich so toll ist? Man fühlt sich einfach lebendig und ist frei von Gedanken. Und anschließend, wenn man aus dem Wasser kommt, dann entsteht das Gefühl einfach alles schaffen zu können. Während man in der kälte sitzt, befindet sich der Körper in einem Überlebensmodus. Das bedeutet, dass nur noch unser Reptiliengehirn arbeitet und alles andere ruhig ist.  Ich beschreibe es gern als eine Blase die sich über mich legt und die Welt aufeinmal ganz still werden läßt. Und durch ruhiges Atmen gelingt es, die Ruhe und Entspannung in der Kälte zu finden. Der ganze Köper wird vollgepumpt mit Adrenalin und Endorphinen, so dass unglaubliche Freude und Kraft in einem aufsteigt wenn man aus dem Wasser kommt und dieses Gefühl ist einfach unbeschreiblich toll! Natürlich gehört etwas training dazu,  aber es lohnt sich!

Demnach ist Eisbaden aus dem Leben von Moritz und mir nicht mehr weg zu denken. Aufgrund der Wim Hof Atmung hat Moritz zu seiner wahren Berufung gefunden. Er hat seinen Job gekündigt und eine Ausbildung zum Atemtherapeuten gemacht und ist zudem jetzt bereits selbstständig. Auch ich habe den Sprung gewagt und mich als Coach selbstständig gemacht. Allerdings hat es bei mir weniger mit dem Eisbaden zu tun. Aber, aas für eine unglaublich toll Entwicklung! Und das alles nur durch ein bisschen Kälte!

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