Als ich mich selbstständig gemacht habe, habe ich mich gefragt welche Umgebung ich selbst gern bei einem Coaching hätte. Es kamen unzählige Ideen und Bilder in meinen Kopf. Allerdings wohne ich in Hamburg und die Möglichkeiten sind begrenzt. Vor allem wenn man gerade erst anfängt mit der Selbstständigkeit. Deswegen kam das Mieten von Räumen im ersten Stepp nicht in Frage. Allerdings wollte ich auch nicht nur von zuhause arbeiten, weil wir in unserer Wohnung keinen extra Raum zur Verfügung haben. Und dann kam mir die Idee, meinen liebevoll ausgebauten Camper George zu einem mobilen Büro umzufunktionieren. Er ist gemütlich, es ist warm, ich kann Kaffee oder Tee kochen und des Weiteren kann mit Ihm stehen wo auch immer ich möchte. Naja, außer im Parkverbot natürlich. Darum soll es heute aber gar nicht gehen. Es geht heute darum, wie ich meinen Camper ausgebaut habe. Darum, was mich dabei bewegt hat und wie dankbar ich über alles bin was in der Zeit gewesen ist. Denn es sollte sich später herausstellen, dass diese Zeit unglaublich wichtig für mich sein würde. Aber mehr verrate ich Euch später.
Die idee
Ich wollte schon seit wirklich sehr langer Zeit einen Camper ausbauen. Allerdings kam es nicht dazu. Bis ich 2021 eines morgens auf mein Vision Board geschaut habe und da das Bild von diesem schönen Camper wieder entdeckt habe. Ich hatte das Bild vor einiger Zeit aufgklebt, damit ich es immer wieder sehe und so dann vielleicht irgendwann den ersten Schritt wage. An dem Morgen war es soweit. Wenn ich mich richtig erinnere war es im März 2021. Von dem Morgen an, hat mich das Thema einfach nicht mehr los gelassen. Ich wollte unbedingt einen Camper in dem ich stehen konnte. Deswegen habe ich hin und her überlegt, was ich wohl nehmen könnte. An dem Tag wurde bei mir der Samen im Kopf gepflanzt und er hat mich nicht mehr los gelassen.
Die Suche nach dem Fahrzeug
Die Idee eines selbst umgebauten Campers begleitete mich ständig, und die Wahl zwischen einem Ford Transit, einem VW Crafter und einem Mercedes Sprinter war nicht leicht. Wochenlang durchforstete ich Ebay Kleinanzeigen , diverse Händler und zahlreiche Online-Portale. Selbst Ausflüge nach Hannover mit meinem “Autokenner Ersatz Dad” brachten nicht den erhofften Durchbruch. Die Suche blieb erst einmal erfolglos. Aber ich wollte nicht gleich aufgeben und habe weiter gesucht.
Dann stieß ich auf einen roten VW Crafter auf Ebay Kleinanzeigen – er wurde bereits 600 Mal angesehen und bereits zwei Tage zuvor eingestellt worden. Zunächst zweifelte ich an meinen Chancen, aber eine innere Stimme trieb mich dazu an, es trotzdem zu versuchen. An einem Donnerstagabend fasste ich Mut und schrieb: “Ich weiß, ich bin spät dran, und vermutlich haben Sie bereits zahlreiche Interessenten und Besichtigungstermine für den Crafter, aber ich bin wirklich unglaublich interessiert. Ich könnte mich sofort auf den Weg machen oder am Tag darauf, allerdings brauche ich etwas Vorlauf weil ich aus Hamburg komme.
Erstaunlicherweise erhielt ich eine Antwort und wurde für den nächsten Tag um 14 Uhr nach Dortmund eingeladen. Kurzerhand verschob ich alle beruflichen Termine und machte mich am nächsten Morgen auf den Weg. Als ich den Crafter nur von außen betrachtete, wusste ich, dass er meiner war.
Umbau, aber wo?
Über das Thema hatte ich mir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich Gedanken gemacht wenn ich ehrlich bin. Tatsächlich hatte ich irgendwie das Vertrauen, dass es schon klappen würde. Und dann kam die Lösung wie aus dem Nichts. Ein alter Freund meiner Mutter hat mir angeboten meinen George in seine Scheune zu stellen. Was für ein großartiges Angebot. Ich war total hin und weg. Aber, es kommt noch besser. Da er gerne rumgewerkelt und im früheren Leben einmal Tischler war, hatte er unheimlich viel Werkzeug welches ich auch noch benutzen durfte. Das mit der Scheune war ein riesen Glück, weil es nämlich im diesem Jahr so lange kalt war und es einfach nur geregnet hat.
Noch mehr Glück
Nach einer Weile habe ich das Angebot bekommen dort das Gästezimmer zu benutzen. So hatte ich tatsächlich die Möglichkeit, morgens ab 6 Uhr meinem Job nachzugehen und dann spätestens um 15 Uhr in der Werkstatt zu stehen um weiter an meinem Traum zu bauen. Ich habe nicht nur da gewohnt, sondern irgendwie war ich aufeinmal Teil der Familie. Und es kam noch besser! Uwe, ein Nachbar kam eines Tages vorbei und hat mir mit der Elektrik in meinem Bus geholfen. geholfen Er hat die Solar Pennels angebracht, so dass ich jetzt auch wirklich autark stehen kann. Mir eine Landstrom Steckdose gelegt und alles verkabelt. Unglaublich toll ! Dadurch das “Klingel” früher Tischler gewesen ist, hatte er noch eine Karte für einen Markt bei dem ich Rabatte für das Holz bekommen habe. So habe ich 15% weniger zahlen müssen. Und es kamen noch so viele Kleinigkeiten oben drauf. Ich hatte eine Glücksträhne. Aber das Beste an allem war, dass meine Mom um die Ecke gewohnt hat, so dass ich Sie, über die ganze Bauzeit, fast jeden Tag gesehen habe. Was sich im nachhinein als unheimlich großes Glück herausgestellt hat. Da meine Mom nämlich im gleichen Jahr noch verstorben ist und wir durch den Umbau die Möglichkeit hatten noch viel Zeit miteinander zu verbringen was wir sonst, aufgrund der Entfernung, in dem Maße nicht getan hätten. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie unendlich dankbar ich dafür bin!
nach unglaublichen drei Monaten war george fertig
Ich habe fast jeden Tag an meinem “George” gearbeitet. In der Woche bin ich jeden Tag nach der Arbeit sofort in die Scheune gegangen und dann habe ich bis Abends spät weiter gewerkelt. Es hat mir so unglaublich viel Spaß gemacht, so dass ich oft die Zeit vergessen habe. Ich bin völlig darin aufgegangen einfach zu basteln. Niemals hätte ich vorher gedacht, dass mir der Umbau so viel Freude machen würde. Allerdings haben auch die Menschen um mich herum sehr viel dazu beigetragen. So viel Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit die mir da entgegen kam, damit habe ich nicht gerechnet. Es ist auf jeden Fall eine Zeit die ich niemals vergessen werde. Mein Kopf war den ganzen Tag und die Nacht mit dem Umbau beschäftigt. Was könnte ich wie machen und passt es auch alles so wie ich mir das Ganze vorgestellt habe?! Jeder Schnitt den ich gemacht habe, habe ich mehrfach überdacht. Immer wieder bin ich alles durchgegangen und habe Dinge angepasst. Am meisten Nerven hat mich am Anfang der Apothekerschrank gekostet, wenn ich ganz ehrlich bin. Da war ich wirklich kurz vor dem Verzweifeln. Aber, ich habe nicht aufgegeben und einfach weiter gemacht. Im Mai hatte ich zwei Wochen Urlaub und habe jeden Tag von morgens bis abends an “George” weiter gebaut. Draußen hat es die ganze Zeit geregnet und ich war einfach froh, dass ich in der Halle sein konnte. Ich bin wirklich so unglaublich dankbar für diese Zeit und kann noch immer nicht fassen, dass ich nach drei Monaten fertig war.
Fazit
Ich würde es immer wieder machen. Einen Camper auszubauen war einer meiner größeren Träume. Viele haben mich gefragt, wie ich mir sicher sein konnte das ich es schaffe und ob ich Vorkenntnisse hatte. Ich hatte keine Vorkenntnisse. Ich habe einfach nicht darüber nachgedacht ob ich es schaffen könnte oder nicht. Der Ausbau von “George” ist eines meiner tollsten Projekte die ich jemals angegangen bin und ich war einfach unglaublich stolz als ich es geschafft hatte. Im Juni konnte ich George als Camper anmelden. Allerdings muss ich dazu sagen, dass mein erstes Gefühl ganz große Traurigkeit gewesen ist. Ich hätte auf der Stelle losheulen können. Über das Thema habe ich schon oft gelesen, dass Menschen, die ein Ziel erreicht haben, erstmal traurig sind, aber bis zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht verstehen warum. An dem Tag habe ich es verstanden. Ich war traurig darüber, dass ich mein Ziel erreicht hatte und ich jetzt einfach fertig war. Alles worauf ich hin gearbeitet hatte, war aufeinmal da. Im ersten Moment klingt das total komisch, aber ich habe von Sportlern oder Geschäftsmännern gelesen denen es ähnlich ergeht. Z.B. Michael Schumacher als er Weltmeister wurde. Sie haben ein Ziel und wenn es erreicht ist, dann ist erstmal eine Leere vorhanden die man nicht wirklich erklären kann. Was ich jedem raten kann, der auch einmal einen Camper ausbauen möchte und absolut keine Ahnung hat wie es funktionierrt. Nicht drüber nachdenken, sondern einfach machen ! Youtube, Facebook und auch Instagram sind dabei eine sehr große Hilfe. Wenn man zuviel darüber nachdenkt ob man es schaffen kann oder nicht, dann fängt man gar nicht erst an. Ich hätte es zumindest nicht getan. Und nun ist “George” mein mobiles Büro ! Für mich heute noch unglaublich schöne Erinnerungen. Schaut Euch mein Angebot zum mobilen Büro gern näher an unter Jasmin Nowicki und dann unter Coaching.